Die Hälfte aller Milchkühe erkrankt mindestens einmal pro Laktation an einer Mastitis. Die Therapie richtet sich nach der Art der Erreger.
Euterentzündungen lassen sich nicht nur mit Antibiotika in den Griff bekommen, vielmehr stehen je nach Erreger bestimmte Prophylaxemaßnahmen im Vordergrund. Eine eutergesunde Herde lässt sich nur erreichen, wenn die Eutergesundheit regelmäßig überwacht und analysiert wird. Hier helfen Kennzahlen, die mittlerweile von vielen Zuchtorganisationen bereitgestellt werden.
Vorbeuge
- Wiederkäuergerechte Fütterung mit hygienisch einwandfreien Futtermitteln
- Optimale Hygiene und Haltungsbedingungen
- Stressoren vermeiden/abstellen (z. B. Überbelegung, Hitzestress)
- Melkroutine einhalten, Zitzen dippen
- Melktechnik regelmäßig überprüfen
- Fliegenbekämpfung im Sommer
Mastitis ist nicht gleich Mastitis
Chronische Mastitis: Die Kühe sind eventuell symptomfrei, es können aber immer wieder Krankheitsschübe beobachtet werden. Zumeist bleiben die betroffenen Tiere ansteckend, d. h. sie können weitere Kühe infizieren.
Subklinische Mastitis: Ohne äußerlich erkennbare Symptome, die Zellzahl in der Milch ist jedoch erhöht und zudem sind Erreger in der Milch nachweisbar.
Klinische Mastitis: Klinische Mastitiden können leicht (Grad 1) bis schwer (Grad 3) verlaufen. Die Symptome können sein:
- Sichtbar veränderte Milch (Flocken, eitrig)
- Erhöhte Zellzahl
- Euterveränderungen (heiß, geschwollen, rot, schmerzhaft)
- Gestörtes Allgemeinbefinden (Fieber, Festliegen)
Therapie
Bei klinischen Mastitiden muss immer umgehend gehandelt werden:
- Erreger bestimmen: Antibiotika sollten immer nur in Abhängigkeit des nachgewiesenen Erregers eingesetzt werden.
- Entzündungshemmer verabreichen.
- Bei gestörtem Allgemeinbefinden den Kreislauf stabilisieren.
Heilpflanzen zur Unterstützung der Eutergesundheit
Arnika (Arnica montana) wird traditionell äußerlich bei Flüssigkeitsansammlungen, Entzündungen und Prellungen eingesetzt. Arnika-Zubereitungen wirken
- abschwellend, durchblutungsfördernd
- antientzündlich, antimikrobiell, schmerzlindernd
- Nicht innerlich, auf offenen Wunden oder unverdünnt anwenden.
Johanniskraut (Hypericum perforatum): Ölige Extrakte aus Johanniskraut werden als Einreibungen bei Wunden und Entzündungen sowie bei Gelenkschmerzen
angewendet. Johanniskrautöl wirkt …
- entzündungshemmend und tiefendurchwärmend
- wundheilungsfördernd
- antibakteriell, antiviral